Aufgewärmte Hoffnungen fürs neue Jahr schmecken fahl. Frisch-selbstgebrühte Aussicht ist dem Jahreswechsel angemessen!

Rituale rund ums Neujahr steigern die zuinnerste Zuversicht und äußere Selbstbestimmtheit für das Gelingen dessen. Rituale sind die Sprache, welche die Seele anspricht.

Hierzulande gefällt mir ein Ritual, weil es etwas Unkontrollierbar-Magisch-Prognostisches hat. Die 12 Rauhnächte werden als Zeit beschrieben, in welcher der „Schleier“ zur Anderswelt durchlässiger denn je ist. So ist mir aus unseren österreichischen Breiten folgendes bekannt: Der Traum einer jeden Nacht entspricht einem prognostisch gerafften Einblick in die Qualität eines jeden kommenden Monats. So entspricht der Trauminhalt vom 25.12. auf den 26.12. der symbolischen Zeitqualität des  Monats Jänner; jene Leser, die diese Zeilen heute lesen, haben die Möglichkeit, sich den Traum der heutigen Nacht als Aussicht für ihr kommendes Erleben des Monats Juli zu notieren; die morgige Nacht (1.1. – 2.1.) und ihre Traumgeschichte entspricht dann dem Monat August und so fort. Das Räuchern (meist mit Weihrauch und versch. Bergkräutln) zum Eintritt in die erste Rauhnacht (am Abend des 25.12.) und zum Ausgang nach der letzten Rauhnacht (am Morgen des 6.1.) öffnen bzw. schließen den Einblick in diese Zeit des geöffneten magischen Tores in die eigene Zukunft.

Aus den USA gefällt mit folgendes Ritual, in diesem Fall wegen der praktischen, selbstbestimmten Handhabung: Die Etablierung eines „Happiness Jar“; dazu wird am 1.1. ein großes (verschließbares Senfgurken-)Glas lieblich beschriftet oder gar dekoriert und an einem viel-besehenen Platz aufgestellt; ein Stapel bunter leerer Zettelchen und ein Stift liegen stets daneben. So werden nun mit Beginn des Jahres jene kleinen herzerwärmenden Begebenheiten des Alltags in Stichworten auf diesen Zettelchen notiert, zusammengefaltet und in das Glas gegeben. Im Laufe des Jahres füllt sich das Glas mit buntem Papier an….. am 31.12. wird das Glas geleert und die Notizen (ev. gemeinsam mit der Familie) durchgelesen. Es ist ein Erlebnis der Fülle, welch wunderschöne, oft schon wieder vergessene Begebenheiten man in den vergangenen 365 Tagen erleben durfte, ein sprichwörtlicher “Sylvester-Regen der guten Worte”.

Ob magisch oder selbstbestimmt – die Hoch-Zeit der Rituale ist JETZT. Good luck!